Tierwelt

Beschreibung der vielfältigen und schützenswerten Tiere im Buchwald

Dialog mit einem ortsansässigen Jäger

Am 10.08.2024 wurde mit einem ortsansässigen Jäger über die Auswirkungen der geplanten Windindustrieanlage gesprochen.

Wildtiere im Buchwald

Im Buchwald leben die unterschiedlichsten Wildtiere (z.B. Rehe, Wildschweine, Füchse, Dachse und Hasen). Auch die seltene Wildkatze und der Luchs sind hier heimisch.

Die Wildkatzen sind faszinierende und scheue Tiere. Sie kommen in verschiedenen Regionen Deutschlands vor; dazu gehört auch der Buchwald in Remchingen. Diese Tiere sind besonders auf ungestörte Lebensräume angewiesen, um zu überleben und sich fortzupflanzen. Der Buchwald bietet ihnen heute diesen wichtigen Rückzugsort.

Allerdings könnten geplante Windindustrieanlagen im Buchwald eine Bedrohung für die Wildkatzen darstellen. Der Bau und Betrieb solcher Anlagen kann zu einem Verlust des Lebensraums und oder dessen Störungen führen und sich somit negativ auf die Wildkatzenpopulation auswirken könnten. Es ist daher wichtig, bei der Planung und Genehmigung solcher Projekte die Bedürfnisse und den Schutz dieser Tiere zu berücksichtigen.

Karte der Brutgebiete der Grünspechte
Schottische Wildkatze
Quelle https://www.istockphoto.com/de/foto/schottische-wildkatze-verstecken-in-einem-baum-gm160946498-16834850

Um den Lebensraum für Wildkatzen zu schützen, sind weitere Maßnahmen erforderlich:

Vernetzung von Lebensräumen: Die Schaffung von grünen Korridoren aus Büschen und Bäumen hilft, isolierte Waldgebiete miteinander zu verbinden. Diese Wildtier-Korridore ermöglichen es Wildkatzen, neue Gebiete zu besiedeln und sich genetisch mit anderen Populationen auszutauschen.

Schutz und Pflege von Wäldern: Naturnahe Laub- und Mischwälder mit Lichtungen und viel Totholz bieten ideale Lebensräume für Wildkatzen. Die Bewirtschaftung dieser Wälder sollte die Bedürfnisse der Wildkatzen berücksichtigen. (siehe geplante Abholzung)

Reduzierung von Verkehrsbarrieren: Straßen und Schienenwege zerschneiden oft die Lebensräume der Wildkatzen. Der Bau von Wildbrücken und Unterführungen kann helfen, diese Barrieren zu überwinden und die Sicherheit der Tiere zu erhöhen

Monitoring: Die Überwachung der Wildkatzenpopulationen durch Methoden wie die Baldrian-Lockstockmethode hilft, ihre Verbreitung und den Zustand ihrer Lebensräume zu erfassen. Diese Daten sind wichtig für die Planung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen1.

Vogelwelt im Buchwald

Für die Vogelwelt (Grauspecht und Rotmilan) im Buchwald ist der Windindustriepark besonders gefährlich. Im Buchwald kommen diese Vogelarten vor, da die Natur noch in Takt ist. Ferner ist der Buchwald in Remchingen ein bedeutendes Brutgebiet für diese Vogelarten.

Der Schutz dieser Gebiete ist entscheidend um die dort lebenden Arten zu unterstützen.

Die geplanten Windindustrieanlagen im Buchwald könnten jedoch eine Bedrohung für diese sensiblen Lebensräume darstellen. Der Bau und Betrieb solcher Anlagen kann zu Störungen und Lebensraumverlust führen, was sich negativ auf die Brutgebiete und die dort lebenden Tiere auswirken könnte.

Das Jagdverhalten des Rotmilans gibt Hinweise auf seine Brutgebiete. Hier sind einige Merkmale, die du beachten kannst:

Flugmuster: Rotmilane sind oft in einem langsamen Gleit- und Segelflug zu sehen während sie ihr Revier nach Nahrung absuchen. Dies kann täglich in Wilferdingen am Waldrand zum Buchwald beobachtet werden. Dies deutet auf ein nahegelegenes Brutgebiet hin.

Nahrungssuche findet in offenen, zu Nistplätzen, angrenzenden Flächen statt.

Grauspecht

Neben den uns allen bekannten und ersichtlichen Greifvögeln, welche am Rande des Buchwaldes durch die Lüfte ziehen, leben auch viele andere Vogelarten im Buchwald. Insbesondere seltene Spechtarten wie der Schwarz-,
Grau-, Grün-, Mittel- und Buntspecht sind im Buchwald heimisch. Insbesondere
der Grauspecht (Picus canus) ist in Deutschland stark gefährdet und wird auf
der Roten Liste mit dem Schutzstatus b (besonders geschützt) sowie Schutzstatus s (streng geschützt), geführt. Spechte sind Standvögel, welcher das ganze Jahr am Standort Buchwald verweilen. Sie sind eng an alte Baumbestände gebunden. Somit dient der Buchwald auch als Brutgebiet. Auf der Webseite des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) findet man konkret den Buchwald als nachgewiesene Brutstätte dieser schutzwürdigen Vögel. Schutzwürdige und gar vom Aussterben bedrohte Tierarten sollten beim Plan einer Windindustrieanlage bedacht werden!

Karte der Brutgebiete der Grünspechte
Brutgebiete der Grauspechte
Quelle https://www.dda-web.de/monitoring/msb/module/spechte

Schutzstatus

  • streng bzw. besonders geschützt nach BNatSchG [BG] Status:s
  • BArtSchV Novellierung [BV] Anhang:1
    Anmerkung: Besonders geschützte Art auf Grund § 7 Abs. 2 Nr.13 Buchstabe b Doppelbuchstabe bb des Bundesnaturschutzgesetzes.
  • Vogelschutzrichtlinie 2009/147/EG [VSR] Anhang:Art.1
LIstung
  • seit 31.08.1980
  • Besonders geschützt nach BNatSchG seit 31.08.1980

Rotmilan

Rotmilan (Milvus milvus)

Merkmale
- Aussehen: Roter Körper, gegabelter Schwanz, Flügelspannweite 1,5-1,7 Meter.
- Lebensraum: Offene Landschaften, Wälder, Landwirtschaftsflächen in Europa.
- Nahrung: Kleine Säugetiere, Vögel, Insekten, Aas.

Schutzstatus
- Gefährdung: „Nahezu bedroht“ laut IUCN.
- Bedrohungen: Lebensraumverlust, Pestizide, Windkraftanlagen, illegale Verfolgung.
- Schutzmaßnahmen: Lebensraumerhalt, Schutzprojekte, Aufklärung.

Schutzprojekte
- NABU: Schutzgebiete und Lebensraumerhalt in Deutschland.
- Europäische Initiativen: Grenzüberschreitende Projekte zum Schutz des Rotmilans.

Schutzstatus

  • streng bzw. besonders geschützt nach BNatSchG [BG] Status:s
  • Verordnung (EU) 2023/0966 [EG] Anhang:A
  • Vogelschutzrichtlinie 2009/147/EG [VSR] Anhang:Art.1
  • Washingtoner Artenschutzübereinkommen [WA] Anhang:II
LIstung
  • seit 24.04.1977
  • Besonders geschützt nach BNatSchG seit 31.08.1980
  • Höchstschutz seit 01.01.1984

Europäische Gottesanbeterin

Die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) ist die einzige heimische Gottesanbeterinnenart und trotz ihrer Körpergröße von bis zu 7,5cm ein echter Tarnungskünstler. Die Lauerjäger verharren minutenlang regungslos im Gras und warten auf Beute.Gottesanbeterinnen sind durch ihre Fangbeine perfekt in ihre Umwelt eingenischt. Insbesondere die Männchen sind ausgewachsen sehr agil und können gut fliegen. Durch die Klimaveränderung im befindet sich die Art seit einigen Jahrzehnten in der Ausbreitung. Das Muster der Änderung ihrer Verbreitung gibt wichtige Rückschlüsse über verschiedene naturschutzfachliche Fragestellungen.
In zwei Gärten in der Umgebung des Buchwalds wurden europäische Gottesanbeterinnen gesichtet und von den Mitgliedern der Initiative fotografiert:

Schutzstatus

  • streng bzw. besonders geschützt nach BNatSchG [BG] Status:b
  • BArtSchV Novellierung [BV] Anhang:1
LIstung
  • seit 31.08.1980
  • Besonders geschützt nach BNatSchG seit 31.08.1980