Standorteignung

Was macht den Buchwald geeignet für den Betrieb von Windenergieanlagen, oder steckt ein anderes Kalkül dahinter? 

Windatlas Baden-Württemberg mit eingezeichneten Anlagen Dobel (Bestand) und Buchwald (Plan)
[externer Link] Windatlas Baden-Württemberg

Buchwald im Windatlas

Bei Betrachtung der Karte links ist kaum weitere Erklärung notwendig. Je weiter die Karte in Rot oder Violett eingefärbt ist, desto eher eignet sich ein Standort für die Errichtung und effektiven Betrieb einer Windenergieanlage. Vergleichen sie doch selbst den Standort Dobel (Bestand) und Remchingen, Buchwald (Plan).

Stromertrag

Der geplante Stromertrag beträgt je Windindustrieanlage (WIA) und Jahr ca. 50 MW, theoretisch genügend, um den Energiebedarf der umliegenden Gemeinden zu decken.
Leider wird mit einem kurzen Blick auf den Windatlas Badenwürttemberg jedem Laien klar, dass der Standort Buchwald keinesfalls die geplanten Erträge bringen kann (siehe Standort). Es wird eher so sein, dass die WIA mehrere Monate im Jahr stillstehen und keinen Ertrag bringen. Dies ist durchaus im Sinne der Betreiber, denn der Staat hat hohe Subventionen auf stillstehende WIA ausgelobt und ersetzt die Differenz zwischen geplanter und tatsächlicher Produktion großzügig. Ein Schelm, wer Böses denkt.

Windatlas

Für die Planung neuer Windindustrieanlagen stellt das Land Baden-Württemberg Daten zur nutzbaren Windleistung unter verschiedenen Voraussetzungen zur Verfügung. Hier ein Auszug aus der Beschreibung des Windatlasses:

Der Windenergie bieten sich in Baden-Württemberg auch zukünftig weitere Ausbaumöglichkeiten. Waren in 2010 in Baden-Württemberg 353 Anlagen mit einer Leistung von 462 MW installiert, so stieg die Anzahl bis Ende 2018 auf 720 mit einer installierten Gesamtleistung von 1.534 MW an. Die Stromgestehungskosten von Onshore-WEA lagen im Jahr 2018 zwischen 4 und 8 €Cent/kWh. Die Windenergie trägt zudem erheblich zur Reduzierung von Treibhausgasen bei.Aus diesem Grund ist ein Planungswerkzeug für den weiteren Ausbau von besonderer Bedeutung. Der Windatlas wurde im Mai 2019 durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft veröffentlicht und ersetzt den Windatlas aus dem Jahr 2011. Er wurde durch die Firma AL-PRO GmbH & Co. KG im Auftrag des Umweltministeriums erstellt. Die Erarbeitung wurde durch den Fachbeirat Windkartierung begleitet.Er bietet eine umfassende Datengrundlage, um die Planungen von Windkraftanlagen mit einer verbesserten Informationsgrundlage zu unterstützen. Über die Kartendarstellung können Flächen gefunden werden, die aufgrund ihres Windpotenzials für den Bau von Windkraftanlagen geeignet sind. Im Fall einer konkreten Planung wird darüber hinaus i.d.R. ein standortspezifisches Gutachten durch einen akkreditierten Sachverständigen erstellt.Die Berechnungen wurden für die Höhen 140 m, 160 m, 180 m und 200 m über Grund durchgeführt. Da der Windatlas von 2011 auf eine Höhe von 100 m bezogen war, wurde auch diese Höhe als Bezugshöhe berücksichtigt.Weitere Details können dem Bericht Windatlas 2019 entnommen werden.

Die im Windatlas angegebenen Daten stehen weiterhin unter scharfer Kritik, eine sehr genaue und detaillierte Erklärung (allerdings weniger verständlich formuliert) steht für Interessierte hier zur Verfügung:
[externer Link] WINDATLAS versus REALITÄT